UNESCO-Welterbe: Oberes Mittelrheintal

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Zu den im Ausland bekanntesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands gehört dieser Abschnitt des Rheins. In Jahrmillionen hat er sich, von Süden kommend, seinen Weg durch das Schiefergebirge gefräst, und dabei eine Landschaft erschaffen, die den Fluss auf beiden Seiten seines engen Tals durch steil aufsteigenden Hängen einzwängt.

Diese besondere Landschaft zwischen Mainz und Koblenz hat die Menschen schon zu allen Zeiten angezogen. Nach den Kelten brachten die Römer den Weinbau in die Region, welcher hier für diese nördlichen Breiten sehr gute Bedingungen antraf; denn der mäandernde Fluss hatte viele Südhänge geschaffen, und der Schieferboden ist ein idealer Speicher für die Sonnenwärme. Allerdings verlangen die Steillagen den Winzern einiges an Mühe ab!

Da der Rhein von jeher als ideale Nord-Süd-Verkehrsverbindung dient, lockte er auch sehr viele Profiteure dieser Wasserstrasse an; denn was ist einfacher und müheloser, als Händlern und Reisenden Wegezoll abzupressen. Die zahlreichen Ritterburgen, bisweilen nur noch Ruinen, zeugen ebenso von diesem einträglichen Geschäft wie die Pfalz bei Kaub, errichtet auf einer Flussinsel. Was heute dem Touristen als Inbegriff der Romantik entgegen tritt, hat also einen keineswegs so romantischen Hintergrund.

Wer das Mittelrheintal bereist, gleichgültig, ob mit dem Auto, der Bahn oder dem Fahrrad, wird sich sehr rasch der Enge bewusst, die hier herrscht. Alle Verkehrswege müssen sich den knappen Platz zu beiden Seiten des Flusses teilen, und die Ortschaften tragen das ihrige dazu bei, das Gefühl drangvoller Enge noch zu verstärken. Man findet teilweise abenteuerliche architektonische Lösungen, um auch noch den letzten Quadratmeter zu nutzen. Insbesondere der übernachtungsgast wird schnell bekannt mit wohl der schlimmsten Plage des Mittelrheintals: dem Güterverkehr auf der Schiene. Diesem Lärm entgeht niemand, zumal die Bahnstrecken zu beiden Seiten des Tals in dichter Folge genutzt werden und die steilen Ufer die Geräusche noch verstärken.

Unser kleiner Tourenvorschlag führt von Boppard (Baudobriga bei den Kelten und Römern, im Mittelalter freie Reichsstadt!) nach Norden und auf die Höhe. Von dort hat man einen wundervollen Blick auf unten liegenden Rheinbogen. Mit einiger Berechtigung gilt der Mittelrhein-Klettersteig als der einzige echte Klettersteig nördlich der Alpen. Allerdings gibt es einfachere Umgehungsmöglichkeiten für die beiden wirklich anspruchsvollen Teilstücke. Für die Anreise empfiehlt sich natürlich der Rhein-Radweg.

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UNESCO-MRT1

Streckendaten
Schwierigkeit Anspruchsvoll
Länge 5,4 km
Dauer 2 Std.

 

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