Giuseppe Galli Bibiena war der Mitte des 18. Jahrhunderts der führende Architekt in Europa, wenn es um Theaterbauten ging. Der vergleichsweise eher unbedeutende Markgraf Friedrich von Brandenburg-Kulmbach und seine Ehefrau Wilhelmine entschieden, zumindest in einem Punkt zu den bedeutendsten Metropolen Europas aufzuschließen: Im Opernbau. Deshalb beauftragten sie besagten Barockarchitekten Bibiena, ihnen ein Opernhaus hin zu stellen, das sich mit Dresden, Venedig, Wien und Paris messen konnte.
Das Resultat der erstaunlich kurzen Bautätigkeit zwischen 1746 und 1750 ist in vielerlei hinsicht ein Unikat. Der vollständig aus Holz gefertigte Innenraum atmet bis heute die Prachtentfaltung seiner Epoche, die Logengalerie kränzt in vollendeter Symmetrie die beinahe königlich ausgeführte Fürstenloge. Natürlich war in der damaligen Zeit ein solches Haus nicht für den gemeinen Pöbel konzipiert, sondern diente ausschließlich der höfischen Gesellschaft dazu, sich selbst zu feiern. Voll illuminiert ist das Logentheater auch heute noch ein atemberaubender Anblick, ebenso wie die Akustik auch heute noch die gleiche Wirkung entfaltet wie im Barock.
Wegen seiner Einzigartigkeit und seines hervorragenden Erhaltungszustandes lag es für das UNESCO-Welterbekomittee 2012 nahe, das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth als Repräsentanten der absolutistischen höfischen Theaterkultur in die Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt aufzunehmen. Hier eine Möglichkeit, sich Bayreuth zu nähern. Unser knapp zwei Kilometer langer Spaziergang verbindet die Spielstätte der Bayreuther Richard-Wagner-Festspiele auf dem Grünen Hügel mit dem Markgräflichen Opernhaus.
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Schwierigkeit | Normal |
Länge | keine Angabe |
Dauer | keine Angabe |
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