UNESCO-Welterbe: Klosterinsel Reichenau

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Ein Kloster auf einer Insel in einem See bietet die besten Voraussetzungen dafür, die Zeit zu überdauern und dem heutigen Besucher einen Einblick in das mittelalterliche Mönchsleben und -schaffen zu vermitteln. Die „reiche Aue“, eine Insel im sogenannten Untersee des Bodensees unweit von Konstanz, schien dem Wanderbischof Pirmin im Jahre 724 der rechte Ort für eine Klostergründung zu sein.

Wie gut seine Wahl war, zeigte sich in den folgenden Jahrhunderten, als die Reichenau sich, etwa unter Abt Waldo, zu einem kulturellen und geistigen Zentrum des Abendlandes entwickelte. Berühmte und über ihre Zeit hinaus bedeutende Geistliche kamen von hier, etwa Walahfrid „der Schieler“, der das damals geltende Weltbild des Christentums in seiner Schrift „Visio Wettini“ vermittelte.

Wie eigentlich stets im Mittelalter gesellte sich zur religiösen Potenz der Benediktiner auch weltliche Macht. Abt Hatto III. War sozusagen nebenher Erzkanzler des Reiches und vor allem Vormund des letzten Karolingers, Ludwigs des Kindes. Der Mönch Hermann „der Lahme“ (das Kloster scheint ein Magnet für körperlich Beeinträchtigte gewesen zu sein) schenkte der Nachwelt eine Weltchronik und geistliche Lieder, die teilweise noch heute zum Repertoire mönchischen Gesanges gehören.

Jede der drei Kirchen, die die Insel schmücken, steht als Musterbau karolingischer oder ottonischer Sakralarchitektur. Schon 799 weihte der Stifter Egino von Verona St. Peter und Paul, St. Georg ist geschmückt mit großartigen Wandgemälden aus dem 10. Jahrhundert, und das Marienmünster mit seiner dreischiffigen Basilika geht auf das Jahr 816 zurück und verfügt über eine Schatzkammer, die ihresgleichen sucht.

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UNESCO-Reichenau

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