Die Hamburger Speicherstadt spiegelt das in hohem Tempo erfolgte Wachstum des Handels wider, das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann und sich Anfang des 20. Jahrhunderts fortsetzte. Die permanente Zunahme des internationalen Handelsvolumens verlangte nach immer mehr und größeren Gebäuden, die für die Lagerung der Waren geeignet waren.
Die Speicherstadt in Hamburg trug dieser Entwicklung Rechnung und wurde über die Jahrzehnte zum weltweit größten und archtitektonisch harmonisierten Speicherdistrikt. Die Verkehrswege – auf dem Wasser: Kanäle, zu Lande: Straßen und Brücken – verbanden die Bauwerke sinnvoll und erleichterten den möglichst reibungslosen Warentransfer.
ähnlich wie Venedig ruht das Viertel auf Eichenpfählen, die auf einer ehemaligen Inselgruppe in der Elbe verankert wurden. Die Backsteinarchitektur im neogotischem Stil mit Anklängen an zeitgenössische Kunstrichtungen gibt dem Ensemble ein geschlossenes Erscheinungsbild. Glücklicher Weise blieb dieser Teil Hamburgs weitgehend von Kriegseinwirkungen verschont.
Sozusagen der Schreibtisch der Speicherstadt wurde das angrenzende Kontorhausviertel mit seinem wohl bekanntesten und prominentesten Bauwerk, dem Chilehaus. Ebenfalls in Backsteinbauweise errichtet, reflektieren die Gebäude des Kontorhausviertels höchste Ansprüche an eine moderne, den Zeitgeschmack der Avantgarde berücksichtigende Zweckarchitektur. Insbesondere das Chilehaus, 1922 bis 1924 unter der Leitung von Fritz Höger erbaut, sticht durch seine Schiffsbugarchitektur aus der Masse reiner Zweckbauten hervor. Annähernd 5 Mio. Backsteine und beinahe 3.000 Fenster sind im Chilehaus verbaut worden.
Heute werden Speicherstadt und Kontorhausviertel nur noch zum Teil ihrer ursprünglichen Zweckbestimmung entsprechend genutzt, viele „fremde“ Unternehmen wie Unternehmensberatungen u. ä. sowie Gastronomiebetriebe haben sich dazu gesellt. Die Speicherstadt ist „in“, dennoch: Seit Juni 2015 gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe.
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