Eine der schönsten Touren im Nationalpark Bayrischer Wald ist der Weg über den Rachel, mit Abstieg zum Rachelsee und zurück nach Spiegelau.
Unser Auto parken wir am besten am Bahnhof in Spiegelau oder wir reisen mit dem Zug bis hierher. Wir starten am Parkplatz G’fäll, wo wir mit einem der Igelbusse hingelangen, die kostenlos im Nationalpark Bayrischer Wald benutzt werden können.
Der ca. 2,5 km lange, breite Weg, der auch als Versorgungsweg für das Waldschmidthaus dient, führt kontinuierlich steil bergauf und bringt uns schnell ins Schwitzen. Dafür haben wir aber hiermit auch schon den anstrengendsten Teil direkt am Anfang hinter uns gebracht, und wenn wir einmal oben auf dem Gipfel sind, geht es nur noch bergab. Unterwegs wird uns auch ein frischer Bach und Brunnen auffallen, der Lieselbrunn, wo wie uns köstlich erfrischen können.
Nach etwa 2 bis 2,5 Kilometern haben wir den Abschnitt erreicht, wo nun eine Fülle von Baumleichen, seltsame Gestalten aus Grauholz, die Landschaft prägen. Der ganze Wald, scheint hier oben abgestorben zu sein. Die Ursache war der Borkenkäfer und Windfall. Dadurch, dass man hier im Nationalpark das von Borkenkäfern befallenen Holz nicht aus dem Wald entfernt, wie sonst üblich, konnte sich der Borkenkäfer hier auf einer sehr großen Fläche vermehren und hat die entsprechenden Bäume auf großen Flächen zerstört. Der Hauptgrund, dass so etwas überhaupt passieren kann, liegt aber in der vom Menschen geschaffenen Monokultur, die anfällig ist für Schädlinge wie den Borkenkäfer. Somit ist dieser Vorgang hier, auch wenn er noch so seltsam und furchterregend aussieht, eine ganz natürliche Reinigungsaktion der Natur. Die vom Menschen geschaffenen Monokulturen werden beseitigt und ein ganz normaler gesunder und vielfältiger Mischwald wächst neu heran. Und diesen können wir ja bereits überall sehen. Das Totholz ist die Basis und die Nahrung für einen neuen Urwald, der überall aus allen Ecken und Winkeln hervor sprießt. In wenigen Jahren wird hier ein ganz neuer natürlicher Mischwald stehen und den Baumfriedhof ersetzt haben.
Nach rund 3 km erreichen wir das Waldschmidthaus. Und damit haben wir auch schon den höchsten Punkt dieser Wanderung fast erreicht. Nur noch ein kleiner Aufstieg auf den Gipfle des großen Rachel steht uns bevor. Hier können wir aber zunächst einmal eine Pause machen und uns Stärken für die weitere Tour.
Weiter geht es nun hinauf auf den großen Rachel zum Gipfelkreuz. Hier genießen wir die herrliche Aussicht. Der Weg führt nun von hier aus nach weiter durch den von Borkenkäfern zerstörten Wald und immer neue dicht stehende Baumleichen und seltsame Holzskulpturen ziehen unsere Blicke an.
Nach ca. 5 km, erreichen wir die Rachelkapelle. Diese kleine hübsche Kapelle wurde ursprünglich 1885 errichtet brannte jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg nieder, und wurde 1951 neu aufgebaut. Die neue Kapelle wurde im Inneren mit Schnitzereien eines berühmten Spiegelauer Schnitzers namens Johann Lentner verziert. Im Laufe der weiteren Jahrzehnte wurde die Kapelle ein weiteres Mal komplett neu aufgebaut, nachdem sie durch einen Brand vernichtet wurde. Der Blick von hier oben über den Rachelsee und die wunderschöne Landschaft des Nationalpark Bayerischer Wald ist unbeschreiblich.
Nun geht es weiter kontinuierlich bergab und nach etwas mehr als 6 km der Wegstrecke erreichen wir den herrlichen Rachelsee. Dieser lädt wiederum zum Verweilen ein.
Ab hier folgen wir dem breiten Weg in Richtung Spiegelau und schon bald gelangen wir in eine Morrähnliche Landschaft wo wir immer wieder auf Holsstegen durch die Wiesen und Wälder wandern. Durch den wunderbaren Förau-Filz über das Ochsen-Klavier gelangen wir nun zurück zum Bahnhof in Spiegelau.
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Streckendaten | |
Schwierigkeit | Normal |
Länge | 15,5 km |
Dauer | 5 Std. |
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