O Cebreiro (span.: El Cebrero) ist ein kleines Dorf am Jakobsweg im Osten der Autonomen Gemeinschaft Galicien (Spanien). In der Provinz Lugo gelegen, ist es administrativ von Pedrafita do Cebreiro abhängig. Das Dorf liegt auf 1300 m ü. NN.
Geschichte
O Cebreiro besteht als Pilgerstation, seit Alfons II der Keusche 836 hier ein Pilgerhospital und ein Kloster zu dessen Betreuung stiftete. Es ist gleichzeitig wichtig für die aktuelle Pilgerei: Von hier – der Wirkungsstätte des Pfarrers Don Elías Valiña Sampedro – gingen wichtige Impulse für die Neubelebung des Jakobswegs aus.
Berühmt ist es durch ein Hostienwunder, das sich im Jahr 1300 hier zugetragen haben soll: Ein frommer Bauer kommt trotz Sturm den Berg hinauf zur heiligen Messe, die ein an Gott zweifelnder Mönch zelebriert. Er macht sich insgeheim lustig über den Bauern. Während der Eucharistie wandelt sich jedoch tatsächlich Brot und Wein in Fleisch und Blut Christi, worauf der Mönch geheilt ist.
Das „Wunder von O Cebreiro“ ist ein durch die katholische Kirche offiziell anerkanntes Hostienwunder (durch Papst Innozenz VIII., 1484–1492, und Papst Alexander VI. 1492–1503). Die Katholischen Könige stifteten ein Bergkristallfläschchen für „Fleisch und Blut“, die Wallfahrt zu Ehren des Wunders findet jeweils am 8./9. September statt.
Dieser „galicische Heilige Gral“ ging in das galicische Wappen ein und soll teilweise Inspiration für Richard Wagners musikalisches Schaffen gewesen sein (Parsifal).
Sehenswürdigkeiten
Die Kirche Santa Maria ist die älteste Pilgerkirche am Jakobsweg und wurde zusammen mit dem oben erwähnten Kloster gebaut. Sie ist wegen der Stürme sehr tief in den Felsen gesetzt (links vom Eingang zeigt die Fensterhöhe in der Taufkapelle die Höhe des vorromanischen Baus). Die Kirche ist dreischiffig und mit rechtwinkligen Apsiden angelegt. Linke Apsis: Figur des Heiligen Benedikt; Mittelapsis: romanische Marienfigur Santa Maria la Real, 12. Jh., davor das Grab des zweifelnden Mönches; rechte Apsis: die Gerätschaften des Wunders.
Das Taufbecken aus dem 9. Jahrhundert ist ein Untertauchbecken, wie es bis ins 13. Jh. üblich war.
Die Pallozas sind die elliptischen Hütten der Keltiberer. Sie sind strohgedeckt, fenster- und kaminlos (Rauchabzug durch Strohdach) und boten Raum für Tier und Mensch. Ein Drittel war Stall und Scheune (deshalb breites Tor), zwei Dittel stellten den Wohnbereich dar, den sich bis zu 4 Generationen teilten. Im Wohnteil war nur das Schlafzimmer für das älteste Paar abgetrennt, dort schliefen auch die Babys und Kleinkinder. Vom Firstbalken hing ein schwenkbarer Kessel über der offenen Feuerstelle. Der Qualm muss unangenehm bis unerträglich gewesen sein, dichtete aber das Roggenstrohdach ab, räucherte Würste und Lederflaschen und verhinderte Mäuse und Ratten.
Eines der Pallozas ist als Museum eingerichtet und zu besichtigen.
Das Gnadenbild von O Cebreiro
Das Gnadenbild der Santa Maria la Real oder der Heiligen Jungfrau vom Cebreiro aus dem 12. Jh. wurde 1971 restauriert und ist alljährlich am 8. September Ziel einer Wallfahrt, an der schon bis zu 30000 Personen teilnahmen.
Kulinarische Spezialitäten
Am Cebreiro gibt es mit dem Queixo/Queso Cebreiro einen traditionellen Frischkäse, der, kombiniert mit dem lokalen Honig, als Delikatesse gilt. Das Gericht heißt spanisch ‚Queso con Miel‘.
Einrichtungen für Pilger
In O Cebreiro gibt es eine ganzjährige geöffnete Pilgerherberge, die im Sommer meist überfüllt ist und durch Zelte ergänzt wird. Neben der Kirche gibt es eine Pension. Es haben ganzjährig mindestens zwei Gaststätten geöffnet.
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Streckendaten | |
Schwierigkeit | Normal |
Länge | 24,3 km |
Dauer | 8 Std. |
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