Von Egloffstein nach Altdorf
Diese Etappe der Tour verbindet die Landschaften der Fränkischen Schweiz und der Frankenalb und hält dabei herrliche überraschungen am Wegesrand parat: Naturschauspiele wechseln sich auf 65 Kilometern ab mit einer mächtigen Bergfestung, ungewöhnlichen Museen und einem Bad in entspannendem Thermalwasser.
Durch die Fränkische Schweiz in Richtung Süden: So geht es auf den ersten Kilometern nach Egloffstein auf dem Frankenweg – vom Rennsteig zur Schwäbischen Alb voran, und bald schon empfängt Gräfenberg mit seiner mittelalterlichen Anmut die Wanderer.
Nicht mit kleinen Dingen hält man sich hier im Großuhrenmuseum auf. Die älteste Uhr der Sammlung stammt aus dem 15. Jahrhundert und misst noch Temporalzeit, die mit der Einführung des Gregorianischen Kalenders abgeschafft wurde.
Kunstgeschichtlich interessant wird es nach einem weiteren Abstieg in Weißenohe, wo sich im Ortskern die Reste einer barocken Klosteranlage befinden, in der einst adelige Benediktiner lebten. Die prachtvolle Wandpfeilerkirche wurde nach Plänen Wolfgang Dientzenhofers erbaut.
Der nächste Anstieg kurz nach Weißenohe wird mit einem einzigartigen Naturdenkmal belohnt: Den Sinterstufen im Lillachtal. Im Wasser der Lillach befindet sich gelöster Kalk; die Lillach fällt ihn in ihrem Bachbett aus und lässt so in ihrer Höhe und Länge beeindruckende Kalksinterterrassen entstehen.
Schon bald darauf führt der Weg zudem zur Quelle der Lillach. Mit den nächsten Wanderkilometern verlässt der Fernwanderweg die Fränkische Schweiz und tritt ein in das Gebiet der Frankenalb. Am Fuß der Albstufe ist Schnaittach das erste Ziel. Der Markt wird überragt von der mächtigen Bergfestung Rothenberg, im Ort setzt das Jüdische Museum in einer der ältesten Synagogen Frankens einen kulturellen Höhepunkt. Zum Museum gehört auch ein Ritualbad sowie ein Rabbiner- und Vorsängerhaus. Die Ausstellung zeigt sowohl prachtvolle Ritualgegenstände als Exponate, die das Leben der jüdischen Landgemeinden repräsentieren.
Mehrere An- und Abstiege trennen die Wanderer nun noch von Hersbruck und seiner mittelalterlichen Innenstadt. Besonders schön lässt es sich in dieser Stadt leben, das zeigt die Aufnahme Hersbrucks als erste deutsche Stadt in die „Internationale Vereinigung lebenswerter Städte – cittaslow“. Auch Wanderer können das empfinden, etwa wenn sie im Thermalwasser der Frankenalb Therme Hersbruck entspannen und sich dort unter Lichteffekten durch die Schwimmhöhle treiben lassen. Einen Besuch wert ist hier auch das Deutsche Hirtenmuseum. Es zeigt Kleidung, Gerätschaften und Kunsthandwerk von Hirten aus aller Welt.
Wie schön solche Weideflächen sein können, zeigt der Frankenweg – vom Rennsteig zur Schwäbischen Alb in der geschützten Landschaft des Klingenhofer Angers. Bis ins Mittelalter reicht die Nutzungsgeschichte dieser Weidefläche, wo seit einigen Jahren wieder Rinder zwischen jahrhundertealten Eichen, mächtigen Buchen und Föhren grasen.
Von hier steigt der Weg hinab ins Etappenende Altdorf und damit hinein in die wechselvolle Geschichte der Stadt. Sie war einst fränkischer Königshof und bis 1809 Sitz einer Universität von europäischem Rang, in der sich beispielsweise der Mathematiker und Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz in seine Studien vertiefte. Ihm „begegnet“ man denn auch im Museum in der ehemaligen Universitätsdruckerei, in dem auch dem einstigen Studentenleben Tribut gezollt wird.
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Schwierigkeit | Normal |
Länge | keine Angabe |
Dauer | keine Angabe |
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