Auf dem Moselsteig von Bernkastel-Kues nach ürzig – Klosteridylle und himmliche Ausblicke
Bevor wir die Wanderung beginnen statten wir dem großen Sohn der Stadt, Nikolaus von Cusanus, einen Besuch ab. Er war nicht nur Kirchenfürst sondern auch einer der universal gebildeten Menschen seiner Zeit. Er war Theologe, Mathematiker und der bedeutendste Philosoph des 15. Jahrhundert. Er war der erste Humanist im übergang vom Spätmittelalter zur Frühen Neuzeit. Er erblickte 1401 in Kues als Sohn einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie das Licht der Welt, studierte in Padua Mathematik, Astronomie, Physik, Medizin, Philosophie, Jura und Theologie in Köln. Er starb 1464 in der umbrischen Bischofsstadt Todi in Italien. Sein Grab ist in der Kirche San Pietro in Vincoli in Rom. Sein Herz ruht in der Kapelle des von ihm gestifteten St.-Nikolaus-Hospitals. Wer mehr über sein Leben, Wirken und Werk erfahren möchte sollte sein Geburtshaus in Kues, direkt am Nikolausufer gelegen besuchen.
Vom Geburtshaus in Kues, am Nikolausufer 49, erreichen wir über die Saarallee und über die Moselbrücke den malerischen, mittelalterlichen Marktplatz von Bernkastel, mit seinem beindruckenden, wunderschönen Fachwerkensemble aus dem 17. Jahrhundert, dem Renaissance-Rathaus von 1608, dessen Zentrum der St. Michaelsbrunnen ziert. Auf ihm erhebt sich auf einer Säule der Schutzpatron der Stadt, Sankt Michael mit Schwert und Waage. Gegenüber in einer Seitengasse steht das meistfotografierte Motiv an der Mosel, das Spitzhäuschen aus dem Jahr 1406, ein Meisterstück mittelalterlicher Baukunst. Hier beginnen wir unsere Wanderung auf dem Moselsteig und schlendern durch die Römerstraße und biegen bald darauf in die Kallenfelsstraße ein. Gleich zu Beginn stellt der Moselsteig unsere Kondition auf die Probe. Mit jedem Höhenmeter lassen wir Bernkastel-Kues nun hinter uns und wandern durch Wald aufwärts und werfen immer wieder einen Blick zurück auf die Moselpromenade und den wunderschönen Ort, der malerisch zu Füßen der Mosel liegt und von einem Rebenmeer eingebettet ist.
Nun wandern wir durch Wald und ein Bachtal stetig aufwärts und biegen nach etwa 1,3 Kilometer nach links ab, überqueren einen Bach und wandern auf einem Forstweg weiter durch Wald und an Felsen vorbei bis wir nach etwa 1,5 Kilometer nach rechts abbiegen und steil zum Waldrand aufsteigen. Nach dem langen Waldaufstieg erreichen wir offen Wiesen und nur wenige Minuten später „Maria Zill“. Nach so viel Höhenmeter werden wir mit grandiosen Ausblicken über das Moseltal bis nach Zeltingen-Rachtig und nach Brauneberg belohnt. Der sechs Kilometerlange „Panoramaweg Maria Zill“ führt ebenfalls hier entlang.
Es fällt uns schwer dieses wunderschöne Fleckchen zu verlassen aber wie heißt es doch gleich: wer rastet der rostet. Von hier folgen wir dem Grasweg an der Hangkante entlang, passieren eine Schutzhütte und wandern wieder in den Wald hinein. Nun folgt wieder eine längere Waldpassage bis der Pfad auf einem Forstweg endet. An diesem gehen wir nach rechts leicht aufwärts und biegen dann nach links ab und gelangen zu einem Bach, diesen queren wir, gehen nach links und treffen auf einen asphaltierten Weg. Dieser bringt uns hinunter zum Ortsteil „Graacher Schäferei“. Kurz nach dem Ortsschild verlassen wir die Straße und biegen nach rechts auf einen ansteigenden Waldweg ein und treffen nach einigen Höhenmeter auf einen Querweg, biegen nach links ab und wandern für einige Zeit leicht abwärts bis zur Hangkante. Nun geht es durch allerlei Gehölz zu einem Asphaltweg, an diesem halten wir uns rechts bergan und biegen kurz darauf wieder nach links auf einen Feldweg ein der uns nach kurzer Zeit zu einer schönen Aussicht bringt.
Wir wandern weiter und passieren später eine Rampe für Gleitschirmflieger, biegen rechts ab und steigen am Hangwald aufwärts bis zu einem Wirtschaftsweg, dem folgen wir nach links, gelangen an einem Privatgrundstück vorbei und wandern an der folgenden Kreuzung nach rechts. Nun wandern wir durch kurze Waldpassagen die immer wieder einen Blick auf das Moseltal freigeben bis zu einer Bank mit einem wunderschönen Blick auf die Zeltinger Schleuse und Kloster Machern. An der folgenden Weggabelung gehen wir geradeaus auf einen Waldweg zu und biegen nach kurzer Zeit nach links auf einen felsigen Pfad ein der uns an der Hangkante entlang führt. Wir wandern nun auf Zeltingen-Rachtig zu, passieren einen Sendemast und tauchen wieder auf einem Pfad in den Wald ein. Dieser biegt später scharf nach links auf einen Waldweg ab, nun ist Trittsicherheit gefragt, steil geht es abwärts bis zu einem Querweg, diesen überschreiten wir und treffen auf einen Asphaltweg.
Auf diesem wandern wir halb links abwärts und treffen nach einiger Zeit auf den Sortengarten Zeltingen, nun geht es im Zickzack bis zum Ende des Gartens, hier biegen wir nach rechts auf dem Asphaltweg ab und wandern in die Weinberge hinein. Nach einem Kilometer biegen wir an einer Kreuzung nach links ab und treffen auf die ersten Häuser. über die Brückenstraße erreichen wir den Kreisel an der Moselbrücke, queren die Moselbrücke und gehen auf der anderen Seite auf einem Fußweg entlang der B 50 nach rechts. Bald verlassen wir die Straße und wandern auf einem Waldweg zum Kloster Machern, wo man einkehren kann. Das Kloster verfügt über eine eigene Brauerei mit Restaurant, ein Cafe und über ein sehr sehenswertes Spiel- und Ikonenmuseum. Hinter dem Kloster wandern wir weiter in die Rebenlandschaft hinaus und biegen kurz darauf nach rechts ab und gwinnen wieder etwas an Höhe und genießen die wunderschönen Moselblicke. An der folgenden Linkskurve wandern wir geradeaus auf einen Wiesenpfad durch die Hangflanke bis dieser in einen Wirtschaftweg übergeht.
Kloster Machern
Das Kloster wurde 1238 als Frauenkloster, das in den Ordensverband der Zisterzienser aufgenommen wurde, gegründet und dem Kloster Himmerod unterstellt. Die besondere Lage des Klosters und die bedeutungsvolle Stellung des Zisterzienserordens im europäischen Spitzenweinbau machten das Kloster mit seinen Besitztümern (Wehlen, Rachtig und Zeltingen) zu einem sehr einflussreichen Weinbauzentrum. Die Zisterzienserinnen pflegten den traditionellen spätrömischen Weinbau und entwickelnden ihn weiter und betrieben rege Forschungstätigkeiten, von denen der Weinbau heute noch profitiert. Es waren vor allem Einzellagenkulturen und reine Rebsorten Weine wie Riesling und Spätburgunder die den Weinbau vom 12. bis 14. Jahrhundert zu Blüte brachten. 1395 verlieh der Trierer Bischof dem Kloster das Recht zum Weinausschank und zur Gerichtsbarkeit. Der Glanz der Abtei begann im 16. Jahrhundert zu verblassen und auch während des Dreißigjährigen Krieges blieb das Kloster nicht unbeschadet. Nach Kriegsende im ausgehenden 17. Jahrhundert begann man unter der bedeutenden äbtissin Maria Ursula von Metternich mit dem Neubau der Gebäude, die im 18. Jahrhundert in der heutigen bestehenden barocken Form fertig gestellt wurden.
Ende des 18. Jahrhundert begann mit dem Verfall des Klosters schlechte Zeiten, wirtschaftliche Einbußen gingen mit den Verlusten klösterlicher Traditionen einher. Um 1793 bestand das einst so blühende Convent gerademal aus sechs Klosterfrauen und einer äbtissin. 1802 wurde die Abtei durch die napoleonische Säkularisierung geschlossen und der Besitz zur landschaftlichen Nutzung veräußert. Die Kirche diente als Scheune, Fenster wurden zugemauert, Wände und Decken sehr schwer beschädigt. über 200 Jahre war das gesamte Gebäudearsenal dem Verfall preisgegeben. Der Neubeginn des Klosters begann 1969 als der Weingutbesitzer Franz Schneider den Reiz von Kloster Machern neu entdeckte und erwarb. Mit viel Engagement verlieh er dem Kloster in zwanzigjähriger, liebevoller Restaurierungsarbeit neuen Glanz. Im Jahr 2000 wurde das Kloster von der Bürgerverein AG und der Günther Reh Stiftung, die dem Behindertensozialwerk in Bernkastel-Kues zu Gute kommt, erworben und die Hofgut „Stift Kloster Machern“ AG gegründet. Das Kloster wurde für die heutige Nutzung renoviert und der öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Es beherbergt heute Freizeitmöglichkeiten, Gastronomie und ein Museum.
(Quelle und weitere Informationen: Kloster Machern)
Nach kurzer Zeit erreichen wir einen Asphaltweg, gehen nach links aufwärts und bald darauf nach rechts und steigen steil aufwärts zur Hangkante. Der Pfad führt nun stetig bergan und wir genießen immer wieder die schönen Ausblicke auf das Moseltal. Nun biegt der Weg links ab und wir wandern für längere Zeit durch den Zeltingen-Rachtiger Wald bis zu einer Kreuzung, an dieser gehen wir nach rechts und wandern abwärts auf einen Waldweg und gelangen über einen Pfad zu einem Forstweg. Diesem folgen wir nach rechts und biegen nach einigen hundert Meter nach links auf einen Pfad ab der uns in ein Bachtal führt. Nun geht es teilweise über Stege zum tiefsten Punkt des Bachtales, dort folgen wir dem Bach bergan, wandern durch Gehölz und treffen wieder auf Weinreben und einen Feldweg und folgen diesem bis zur Straße. An dieser gehen wir nach links aufwärts und erreichen in der Bergstraße die ersten ürziger-Häuser. Nach einem kurzen Abstecher zur Brennerei Ketter wandern wir zum Bahnhof von ürzig
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Streckendaten | |
Schwierigkeit | Normal |
Länge | 14,2 km |
Dauer | 4 Std. |
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