Südkarparten
Im Gegensatz zu den West-, Nord- und Ostkarpaten, die man eher als hohe Waldberge wie aus dem Bilderbuch bezeichnen kann, haben die Süd-Karpaten zwischen Brasov und Petrosani einen felsigen hochalpinen Charakter und erreichen mit dem 2544 m hohen Moldoveanu den höchsten Gipfel Rumäniens.
Von atemberaubender Faszination sind die Südkarpaten-übergänge von Transsilvanien (Siebenbürgen) in die Walachei, entweder durch das enge Olt-Tal, oder über Predeal und Sinaia oder wer ganz hoch hinaus will über die Transfagarasan, die höchste Bergstraße des Landes.
Doch nicht nur für Aktiv-Urlauber wie Bergsteiger, Kletterer, Alpin-Wanderer und Mountainbiker bieten die Berge reichlich Betätigung, auch der Kulturlauber findet hier Sehenswertes. In Sinaia ließ König Carol I. von 1875 ? 1914 seine Sommerresidenz errichten: Schloß Peles als wunderbar-königliche Stilmischung von Italiens Renaissance mit Barock und Historismus-Fachwerk und jeder Menge Türmchen aus Deutschland. In Targu Jiu an den südlichen Karpatenausläufern steht das monumentale Denkmal-Arrangement von Constantin Brancusi.
Und in den sich öffnenden Tälern liegen zwei Kleinode klösterlicher Baukunst: Kloster Horezu und Kloster Curtea de Arges, die beide auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes stehen. Kloster Horezu wurde von dem walachischen Fürst Constantin Brancuveanu Ende des 17. Jh. gestiftet als das ausgeprägteste Beispiel des nach ihm benannten Stils, der den Einfluß der venezianischen Renaissance mit Anklängen des Barock in einem harmonischen Gleichgewicht verbindet. verbindet (siehe auch Schloss Mogosoaia bei Bukarest). Curtea de Arges war zeitweilig Residenz der walachischen Woiwoden. Anfang des 16. Jh. ließ der Woiwode Neagoe Basarab die Bischofskirche bauen, die mit ihren Spiraltürmchen, Kuppeln und dem bemalten steinernen Wandschmuck als Achtes Weltwunder bezeichnet wurde, waren doch zu ihrer Weihung neben dem ökumenischen Patriarch und vier Metropoliten auch alle äbte des Berges Athos und noch 1000 Priester gekommen.