Merzig
Die Kreisstadt Merzig mit seinen rund 31.000 Einwohnern und 17 Stadtteilen ist administratives, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des Landkreises Merzig-Wadern.
Mit einem Grünflächenanteil von über 80 Prozent ist Merzig nicht nur eine „grüne Stadt“, sondern auch Baumschulzentrum des Südwestens und größter kommunaler Waldbesitzer des Saarlandes.
Die Stadt Merzig ist reich gesegnet mit historischem Bauerbe. Herausragende Beispiele sind die romanische Pfarrkirche St. Peter aus dem 12. Jh., ältester erhaltener saarländischer Sakralbau aus dieser Epoche und bedeutendstes romanisches Bauwerk an der Saar, das Stadthaus aus dem 17. Jh., das von 1647 bis 1649 als Spätrenaissancebau im Auftrag des Kurfürsten Philipp Christoph von Soetern erbaut wurde, das Marx-Staadt’sche-Bürgerhaus, das auf den Barockarchitekten Christian Kretzschmar zurückgeht, das Halfenhaus, ein letztes Relikt einer großen Binnenschifffahrtstradition, das im Zentrum des Stadtteiles Hilbringen stehende Barockschloss oder die Wallfahrtskapelle in Harlingen sowie viele weitere schöne Kapellen und Kirchen des 17. und vor allem 18. Jh. in allen Stadtteilen. Bemerkenswert sind auch die beiden neuzeitlichen Betonkirchenbauten von Clemens Holzmeister in Mer-chingen und Brotdorf, die ersten ihrer Art überhaupt.
Eine besondere Tradition verbindet die Stadt Merzig mit der Bundeswehr. 1968 wurde Merzig Garnisonsstadt. Heute sind die Soldaten „Auf der Ell“ im gesellschaftlichen und sozialen Leben der Stadt fest integriert.
Neben der sehr abwechslungsreichen Landschaft sind es vor allem etliche Sehenswürdigkeiten, die einen Aufenthalt in Merzig nicht langweilig werden lassen. So beispielsweise das internationale Bildhauersymposion „Steine an der Grenze“. Von 1986 an haben hier alljährlich Bildhauer aus verschiedenen Ländern der Welt mehrere Wochen verbracht, Steine bearbeitet und in die Landschaft eingefügt. Heute ist das Symposion abgeschlossen, die steinernen Monumente wurden zum Symbol für das zusammenwachsende, moderne Europa.
Weitere bedeutende Attraktion, sozusagen das Markenzeichen der Stadt im In- und Ausland, ist der Wolfspark des international bekannten Wolfsforschers Werner Freund. In großen Gehegen sind Wölfe aus allen Erdteilen im Merziger Kammerforst zu Studienzwecken untergebracht. Werner Freund lebt als ihr Rudelführer mitten unter ihnen. Von seinen zahlreichen Reisen und Expeditionen in Gebiete, die zur damaligen Zeit noch unerforscht waren, hat Werner Freund viele Andenken nach Merzig mitgebracht, die im „Expeditionsmuseum Werner Freund“ zu bewundern sind.
Ebenfalls einmalig ist das feinmechanische Museum in der Fellenbergmühle. Die noch betriebsfähige, feinmechanische Werkstatt, die 1927 in der bereits 1797 gegründeten ehemaligen Mahlmühle eingerichtet wurde, stellt eine industriegeschichtliche Rarität dar.
Das Museum Schloss Fellenberg eröffnet Einblicke in die Kultur und Geschichte der Stadt und des Kreises Merzig-Wadern. Mit dem B-Werk Besseringen, dem einzigen von 32 Panzerwerken des Westwalls, das noch in seiner gesamten originalen Bausubstanz und allen Waffenkuppeln erhalten ist, verfügt die Stadt Merzig über ein bedeutendes und einmaliges historisches Baudenkmal.
Zwischen Saar und B51 an der Zufahrt nach Bietzen sprudelt die Bietzener Heilquelle – die einzige Heilquelle im Saarland – dessen Wasser offiziell sowohl als natürliches Mineralwasser als auch als Heilwasser anerkannt worden ist. Damit kann es für Trinkkuren, Inhalationen und Bäder verwandt werden. Das Bietzener Heilwasser wird zudem im neu entstandenen Sport-, Freizeit- und Gesundheitsbad in den Saarwiesen verwendet.
DAS BAD ist eine außergewöhnliche Freizeiteinrichtung, die gleichermaßen erlebnissuchende und gesundheitsbewusste Besucher jeden Alters anspricht. In der einzigen saarländischen Saline im Merziger Stadtpark haben Besucher ebenfalls die Möglichkeit, etwas für ihre Gesundheit oder das allgemeine Wohlbefinden zu tun. Als optimale Ergänzung befindet sich in unmittelbarer Nähe eine Kneipp-Anlage.
Im Sport- und Freizeitpark steht neben dem Bad der überregional bekannte Merziger Zeltpalast. Hier finden regelmäßig Opern, aber auch andere Musik- und Theateraufführungen statt. Das wenige Meter entfernt liegende Saarfürst-Brauhaus knüpft an die 130 Jahre alte Brautradition in Merzig an. Der Jachthafen mit seinen über 300 Liegeplätzen ist ein idealer Ausgangspunkt für individuelle Flusstouren.
Ein weiteres interessantes touristisches Ausflugsziel ist der „Garten der Sinne“ auf dem Kreuzberg – der größte Einzelgarten im Rahmen des Projektes „Gärten ohne Grenzen“. Den Natur- und Wanderfreunden erschließt sich die Stadt und die sie umgebende Natur auf einem insgesamt 250 km langen, hervorragend ausgeschilderten Spazier- und Wanderwegenetz. Radfahrern stehen gut ausgebaute Radwege links und rechts der Saar zur Verfügung.
Die Stadt zeichnet sich ebenfalls durch ein reichhaltiges und hochattraktives Freizeit- und Kulturangebot aus, das Merzig als Festival- und Kulturstadt weit über die Grenzen bekannt gemacht hat. Eines der größten Volksfeste an der unteren Saar ist das Viezfest, bei dem an jedem ersten Samstag im Oktober bis zu 40.000 Besucher in die Kreisstadt kommen. In der örtlichen Gastronomie haben Besucher die Gelegenheit, sich in einem der vielen Restaurants und Gaststätten verwöhnen lassen. Darüber hinaus halten zahlreiche gut geführte Fachgeschäfte ein reichhaltiges Waren-angebot bereit.
Fläche: 108,8 qkm (Stand: 2001)*
Einwohner: 30984 (Stand: 31.12.2004)*