Mecklenburgische Seenplatte mit Nationalpark
Mecklenburgische Seenplatte & der Nationalpark Müritz
Fast zugewachsene Wasserarme schlängeln sich durch märchenhafte Erlenbrüche. Im wogenden Schilfgürtel ruft eine Entenmutter ihre tollkühnen Ausreißer zusammen. Und hinter der nächsten Biegung ist plötzlich wieder der Horizont in Sicht. Die Panorama-Bilder von der Mecklenburgischen Seenplatte scheinen wie für die Leinwand gemacht. Und es herrscht himmlische Ruhe.
In dieser Gegend geht es weniger turbulent zu als in den Ostseebädern. Hier ist man auf dem Land und unter sich. Und eigentlich stets auf dem Wasser. Schließlich gilt das Revier als Europas größtes geschlossenes Seengebiet. Praktisch hinter jedem Hügel und jedem Wald glitzert es. Dazwischen liegen verträumte Dörfer und verwinkelte Kleinstädte, idyllische Campingplätze und charmante Gutshöfe, verwunschene Schlösser und saftige Weiden. Kein Wunder, dass sich das Gebiet im Herzen des Landes zum Mekka von Rucksack-Touristen, Wassersportlern, Badefreudigen, Anglern und Genießern der Langsamkeit gemausert hat.
Familien kommen ebenso gerne hierher wie junge Paare und alte Bekannte der Region. über 1000 Seen und die sie verbindenden Flüsse laden zu Exkursionen der romantischen Art ein. Im Kanu oder Boot sieht die Welt eben doch anders aus.
Die Kulisse eines solchen Abenteuers ist ebenso abwechslungsreich wie eindrucksvoll, die Landschaft üppig und die Welt noch heil. Ganz besonders gilt dies natürlich für den „Müritz-Nationalpark“ und die Naturparke „Nossentiner/ Schwinzer Heide“ und „Feldberger Seenlandschaft“.
Doch keine Bange, wen der Tag an der frischen Luft nicht müde gemacht hat, der darf sich auf interessante Museen und hochkarätige Kunstausstellungen, auf Einkaufsmeilen und Konzerthallen, auf Musikfestivals mit vielen Stars sowie auf Kinos, Bars und Diskotheken freuen.
Für den längeren Aufenthalt bieten sich Badelandschaften und zahlreiche Wellness- und Sporteinrichtungen an.
Der Müritz-Natioanlpark
Nationalparkamt Müritz Schlossplatz 3 D-17237 Hohenzieritz
Der 1990 gegründete Müritz-Nationalpark befindet sich im Süden Mecklenburg-Vorpommerns und ist der größte terrestrische Nationalpark der Bundesrepublik.
Der Park erstreckt sich über die zwei räumlich getrennten Gebiete der Mecklenburgischen Seenplatte und eines Teiles der Feldberger Seenlandschaft. Der westliche größere Teil ist das Teilgebiet Müritz, der kleinere östliche Teil wird Teilgebiet Serrahn genannt. Zwischen den Teilgebieten liegt im Wesentlichen das Stadtgebiet von Neustrelitz. I
Der insgesamt 322 km² große Nationalpark ist zu 72 Prozent von Wäldern und zu 13 Prozent von Seen bedeckt; acht Prozent des Gebietes sind Moore und fünf Prozent Wiesen und zwei Prozent äcker.
Landschaftsprägend war die Weichseleiszeit vor etwa 15.000 Jahren. Die Gletschermassen der Pommerschen Hauptendmoräne hinterließen Findlinge, Zungenbecken, Rinnen und zahllose Toteislöcher. Letztere sind heute als Seen (zum Beispiel die Wienpietschseen) und Sölle überall in der Landschaft verstreut.
Insgesamt gibt es im Nationalpark 100 Seen und unzählige kleinere Stillgewässer. Die Müritz ist mit einer Fläche von 117 Quadratkilometern das größte Gewässer, das vollständig innerhalb Deutschlands liegt.
Das Teilgebiet Müritz umfasst vor allem das östliche Hinterland der Müritz. Außer der Müritz, die nur zu kleinen Teilen im Nationalpark liegt, sind größere Gewässer im westlichen Teil der Feisnecksee, Rederangsee, Specker See und Woterfitzsee.
Einige Seen am Ostufer der Müritz waren auf Grund von Wasserstandsschwankungen durch Mühlenstaue und der Regulierung der Elde zeitweise Teil der Müritz.
Die höchste Erhebung im allgemein flacheren Müritzer Teil ist der Käflingsberg mit 100,3 m ü. NHN. Hier befindet sich mit dem Käflingsbergturm ein kombinierter Aussichts-, Feuerwacht- und Mobilfunksendeturm.
Das Teilgebiet Serrahn umfasst den östlichen Teil des Nationalparks und befindet sich im übergang zwischen der Mecklenburgischen Seenplatte zur Feldberger Seenlandschaft. In dem waldreichen hügeligen Teil des Nationalparks gibt es mit dem Großen Fürstenseer See, dem Schweingartensee und dem Zwirnsee größere Seen. Diese sind jedoch nicht so landschaftsprägend wie im Westteil. Große Gebiete dieses Teilgebietes gehören zum Naturpark Feldberger Seenlandschaft.
Im Teilgebiet Serrahn befinden sich mit dem Hirschberg (143,7 m ü. NHN) und dem Warsberg (143,2 m ü. NHN) die höchsten Erhebungen im Nationalpark. Weitere bedeutende Anhöhen sind die Serrahner Berge mit 124,2 m ü. NHN.
Am 25. Juni 2011 wurde dieser Teil des Schutzgebietes zum UNESCO-Weltnaturerbe ernannt.