Mayschoß
Mayschoß, 1106 als Meinscozen erstmals erwähnt, liegt in einem weiten Talkessel der Ahr, aufgelockert durch einen der Umlaufberge der Ahr, den Etzhardt.
Ortsunkundige können durchaus den Eindruck gewinnen, mehrere Weinorte durchwandert zu haben, denn Mayschoß ist auch von den umgebenden Aussichtspunkten, Schwedenkopf, Akropolis, ümerich und selbst von der ältesten Burganlage des Ahrtals, der Saffenburg, nicht komplett zu überblicken.
Die Saffenburg, im 11. Jahrhundert erstmals erwähnt, Stammsitz des gleichnamigen mittelalterlichen Geschlechts und im 17. Jahrhundert mehrmals belagert, besetzt und zerstört, wurde 1704 vom Besitzer endgültig geschleift.
In der Kirche, St. Nikolaus, wird in einem Grabmal aus schwarzen Marmor die 1646 verstorbene Gräfin Katharina von der Marck, Herrin der Saffenburg, aufbewahrt. Im 19. Jahrhundert war der Burgberg von Weinbergen umsäumt, heute wird die alte Kulturlandschaft mit modernen Mitteln, einer Monorack-Bahn, erhalten.
Mayschoß verfügt nicht nur über die älteste Burganlage des Ahrtals, sondern auch über die älteste, handelsgerichtlich eingetragene Winzergenossenschaft der Welt. 1868 lösten wenige Winzer aus Mayschoß in größter wirtschaftlicher Not und gegen den Willen des beherrschenden Weinhandels einen beispiellosen „Genossenschafts-Boom“ mit bis zu 20 Winzergenossenschaften an der Ahr aus. Die Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr ist in den letzten Jahren nach umfangreichen Investitionen in die Kellertechnik und mengenreduzierenden Vorgaben an ihre Winzer gemäß dem Weinführer „Gault Millau“ zu den führenden Genossenschaften von Deutschland aufgestiegen.