Als Jakobswege werden alle Wege bezeichnet die zum Grab des Hl. Jakobus in Santiago de Compostella in Spanien führen, alle anderen Wege, die zu Wallfahrtsorte führen werden Pilgerwege genannt.
Die Jakobswege, die durch ganz Europa führen müssen historisch nachweisbar sein, bzw. im Pilgerbuch, Liber Sancti Jacobi, häufiger genannt Codex Calixtinus, aus den 12. Jahrhundert beschreiben sein. Der Europarat hat die Jakobswege 1987 zur Europäischen Kulturrote erhoben und die UNESCO hat den spanischen Jakobsweg 1993 zum Welterbe erklärt.
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Jakobs- & Pilgerwege – Geschichte
Als Jakobsweg (span. Camino de Santiago) wird der Pilgerweg zum Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela in Spanien bezeichnet. Darunter wird in erster Linie der Camino Francés verstanden, jene hochmittelalterliche Hauptverkehrsachse Nordspaniens, die von den Pyrenäen zum Jakobsgrab reicht und dabei die Königsstädte Jaca, Pamplona, Estella, Burgos und León miteinander verbindet. Die Entstehung dieser Route fällt in ihrem auch heute begangenen Verlauf in die erste Hälfte des 11. Jahrhunderts.
Ein Pilgerführer des 12. Jahrhunderts, der im Jakobsbuch (lat. Liber Sancti Jacobi), der Hauptquelle zur Jakobusverehrung im Hochmittelalter, enthalten ist, nennt für den französischen Raum vier weitere Wege, die sich im Umfeld der Pyrenäen zu einem Strang vereinigen.
Nach der Wiederbelebung der Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela in den 1970er und 1980er Jahren wurde der spanische Hauptweg 1993 in das UNESCO-Welterbe aufgenommen. 1998 erhielten auch die vier im Liber Sancti Jacobi beschriebenen französischen Wege diesen Titel. Zuvor schon hatte der Europarat im Jahre 1987 die Wege der Jakobspilger in ganz Europa zur europäischen Kulturroute erhoben und ihre Identifizierung empfohlen.
Seit den 1970er Jahren hat die Pilgerschaft auf dem Jakobsweg einen großen Aufschwung erlebt. 1982 besuchte Papst Johannes Paul II. Santiago de Compostela und rief im Rahmen einer großen „Europa-Feier“ den alten Kontinent auf, seine Wurzeln wieder zu beleben.
Der Europarat erklärte 1987 den Weg zum ersten europäischen Kulturweg. Wurden damals gut 3.000 Pilger pro Jahr registriert, waren es im Jahr 2003 über 74.000 aus allen Ländern der Erde. 2004, im Heiligen Compostelanischen Jahr, kamen 179.932. Sie haben entweder den ganzen Weg oder den Weg durch Spanien, mindestens aber die letzten 100 km der Strecke zu Fuß oder die letzten 200 km zu Pferd oder per Fahrrad zurückgelegt. Dies wird mit Stempeln von einzelnen Stationen in einem Pilgerausweis verzeichnet und berechtigt zur Nutzung der preisgünstigen Pilgerherbergen und zum Tragen der entsprechenden Abzeichen, die auch ins Grab gelegt werden können.
In Santiago erhalten die Pilger eine Urkunde, die Compostela. Da der Pilgerweg Menschen aus allen Nationen anzieht, entwickelt sich heute auf diesem Weg auf Grundlage des (vorübergehenden) gemeinsamen Pilgerstatus eine praktische internationale Verständigung ungeachtet der Herkunft, des Alters, des Ansehens und des Geschlechts.
Jakobswege in der Übersicht
Jakobsweg in Spanien – Camino Francés
Wird vom Jakobsweg gesprochen, so ist meistens der Camino Francés, also der spanische Jakobsweg von den Pyrenäen bis nach Santiago de Compostella gemeint. Auf 800 Km führt er durch fünf Königsstädte Jaca, Pamplona, Estella, Burgos und León und durch die spanischen Regionen Navarra, Rioja, Kastilien und Galicien.
Jakobsweg in Frankreich- die Vézalay- Route
In unserem Reiseführer finden Sie die Vézalay- Route, die im Wunderschönen Städtchen Vézelay im Burgund beginnt und in Saint Jean Pied de Port in den Pyrenäen endet. Der Jakobsweg führ durch das Herz Frankreich durch Burgund, Centre, Limosin, Auvergne, Aquitanien bis in die Pyrenäen. Unser Jakobsweg beginnt schon in Metz, Lothringen und führt durch die Champagne nach Vézalay ins Burgund.
Der österreichische Jakobsweg führt über 800 km von der tschechischen Grenze bis nach Lichtenstein, über Wien, Nieder- und Oberösterreich, Salzburg, Bad Reichenhall in Deutschland, Innsbruck und den Arlberg.
Auf unterschiedlichen Jakobswegen von der polnischen Grenze durch die Mitte Deutschlands bis nach Metz bzw. Lüttich.
Der Jakobsweg auf der Südroute – von der Pager Burg über Regensburg, Augsburg, das Allgäu und den Bodensee zum Genfer See. Von da quer durch Südost-Frankreich nach Le Puy-en-Velay, dem Sammelpunkt für die Weiterreise nach Spanien.
Der Jakobsweg von Rottenburg nach Thann im Elsass führt Sie auf 225 zum größeren Teil neu ausgewiesenen Kilometern quer über den Schwarzwald vom Neckar nach Frankreich und dort zu den Anschlüssen an die klassischen Pilgerrouten, die Sie dann über Vézelay oder Cluny und Le Puy weiter Richtung Spanien beschreiten könnten.
Jakobsweg Böhmen–Bayern–Tirol
Der Jakobsweg führt über 435 Km von der UNESCO- Weltkulturerberbestadt Cesky- Krumlov in Südböhmen über das Obere Mühlviertel in Oberösterreich in die niederbayrische Dreiflüssestadt Passau, weiter zum Oberbayrischen Wallfahrtsort Altötting und vor dort nach Kufstein am Inn in Tirol. Bei Wörgl mündet er in den Jakobsweg Tirol.
Jakobsweg Köln Schengen
Der Jakobsweg gehört zu den Wegen der Jakobspilger im Rheinland (290 km) beginnt am Kölner Dom, dem Knotenpunk vieler Pilgerwege und führt über Trier, der ältesten Stadt Deutschland nach Schengen im Dreiländereck von Deutschland, Luxemburg und Frankreich.
Jakobsweg Hornbach, Start am Kloster nach Metz zur Kathedrale
Die Jakobswege, Nord- und Südroute, führen vom saarländischen Hornbach ins lothringische Metz (130 Km) durch interessante Kulturlandschaften. Die Nordroute (130 Km) führt über die Landeshauptstadt Saarbücken und das barocke Blieskastel.
Die Südroute (130 Km) führt durch das idyllisch gelegene Blieskastel, an Sarreguemines vorbei nach Herapel, wo beide Routen zusammen treffen.
Der Kinzigtaler Jakobsweg
Der Kinzigtaler Jakobsweg führt über ca. 90 km durch den Schwarzwald entlang der Kinzig und verbindet Horb am Neckar mit Kehl am Rhein. Er berührt die Ortschaften Lossburg, Alpirsbach, Schenkenzell, Wolfach und Genegenbach.
Bonifatius – Route
Die Bonifatius – Route ist kein Jakobsweg sondern ein Pilgerweg. Da dieser Weg zu den schönsten Pilgerwegen in Deutschland zählt haben wir ihn hier erwähnt.
Der Weg (180 Km) führt von Dom in Mainz bis zum Dom in Fulda. Die Route empfindet den Weg des Trauerzugs aus dem Jahr 754 nach, bei dem der Leichnam des Kirchenreformers und Missionars Bonifatius unter großer Anteilnahmen von Mainz zu seiner Ruhestätte in den Fuldaer Dom gebracht wurde. Die Route bietet landschaftlich wie kulturell alles, was sie sich als Wanderer wünschen, z. B. Weinberge, waldreiche Mittelgebirge, verwinkelte Täler und eine Artenreiche Flora und Fauna.