Wer sich auf die Suche nach den Ursprüngen der modernen Industriearchitektur begibt, stößt unweigerlich über kurz oder lang auf das Fagus-Werk in Alfeld an der Leine. Walter Gropius war noch keine dreißig Jahre alt, als er und sein Kompagnon Adolf Meyer den Auftrag erhielten, eine neue Fabrik für die Herstellung von Schuhleisten zu entwerfen.
Anstelle der bis dato üblichen schweren Beton– oder Ziegelsteinarchitektur schufen die beiden einen eleganten, lichten und leichten Bau in drei Stockwerken. Stahl und viel Glas sorgten für den Eindruck der Schwerelosigkeit, und nicht einmal an den Ecken waren Stützpfeiler sichtbar. Diese Bauweise wurde dort angewendet, wo die Funktion Hellig- und Leichtigkeit erforderte, während z. B. das Lagerhaus als Steingebäude ausgeführt wurde.
Der Name „Fagus“ kommt vom lateinischen Ausdruck für Buchenholz, wurden doch in der Zeit und noch lange danach Schuhleisten aus eben diesem Material hergestellt. Die in drei Abschnitten von 1911 bis 1925 erbaute Fabrikanlage besteht aus zehn Komponenten, welche in den seither vergangenen hundert Jahren – 2011 wurde sie in die UNESCO-Liste aufgenommen – mehrfach erneuert und umkonstruiert wurden, weil sich technische und organisatorische Gegebenheiten fort entwickelt hatten. Dabei wurden aber stets die von Gropius überlieferten Konzepte berücksichtigt, so dass die stilistische Einheit nicht gestört wurde. Bis auf den heutigen Tag stellen die Fagus-Werke auch weiterhin Schuhleisten her.
OVL | GPS | KML | ||
Streckendaten | |
Schwierigkeit | Normal |
Länge | 0,5 km |
Dauer | 0,5 Std. |
OVL | GPS | KML | ||