Das Ruhrgebiet war über knapp zwei Jahrhunderte das industrielle Herz Deutschlands. In Friedens- aber noch stärker in Kriegszeiten kamen von hier diejenigen Produkte oder Vorstufen dazu, die Deutschland befähigten, eine bedeutende Rolle im Konzert der großen Mächte zu spielen. Angeheizt – wahren Sinne des Wortes – wurde diese Produktion durch die Steinkohle, die im Ruhrgebiet gefördert und zu dem Brennstoff verarbeitet wurde, ohne den die Stahlproduktion nicht möglich gewesen wäre: Koks.
Die Zeche Zollverein war eine solche Produktionsstätte für den Brennstoff der Stahlwerke. 1986 still gelegt, war sie zu ihrer Zeit die modernste und weltgrößte Steinkohleförderungs– und Produktionsanlage. Anders als heute wurde in der Vergangenheit auch beim Bau von Industrieanlagen viel größerer Wert auf ästhetik gelegt. Deshalb ist dieser Industreikomplex in Essen nicht nur ein Muster für die Funktionalität einer solchen Anlage, sondern spiegelt auch die einfache Strenge des Gedankenguts des Bauhauses wider.
Die beiden Achsen der Industrieanlage wurden von ihren Architekten Martin Kremmer und Fritz Schupp nach geometrischen Grundsätzen geplant und durchkonstruiert und überzeugen noch heute durch ihre funktionale Symmetrie und Konsequenz. Anders als andere Ruhrgebietswerke entging die Zeche Zollverein dem Abriss, sondern wurde durch das Land Nordrhein-Westfalen übernommen, unter Denkmalschutz gestellt und der Obhut einer 1998 eigens gegründeten Stiftung unterstellt. So lässt sich heute an ihr die Entwicklung der Bergbaugeschichte und der Industriearchitektur gut nachvollziehen, der Schritt zur Moderne in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts ist hier mustergültig abgebildet.
Auf eigene Faust lässt sich die Zeche Zollverein nicht erkunden, dazu lauern immer noch zu viele Gefahren auf dem Gelände. Aber die Stiftung www.zollverein.de bietet zahlreiche öffentliche Führungen mit sachkundiger Erläuterung an, die Zugang zu allen wichtigen Teilen der Anlage gewähren.
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