Im 19. Jahrhundert erlebten die Wissenschaften in Mitteleuropa einen bis dahin nicht gekannten Auftrieb. Ausgehend vom Gedankengut der Französischen Revolution sollten die Errungenschaften von Bildung, Kunst und Kultur nicht nur mehr der adeligen Elite, sondern vor allem dem sich neu formierenden Bürgertum zugänglich gemacht werden. Deshalb wurde auf Anordnung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. im Jahre 1810, noch während der napolonischen Kriege, damit begonnen, in Berlin öffentlich zugängliche Kunstsammlungen anzulegen.
Auf dem Nordteil der Spreeinsel erstellte der Architekt Karl Friedrich Schinkel das 1830 fertig gestellte „Alte Museum„, dem nach zwei Jahrzehnten das „Neue Museum“ folgte. Weiter Bauten in Gestalt der Nationalgalerie, einem römischen Tempel nach empfunden, und schließlich das erst 1930 fertig gestellte „Pergamonmuseum“ ergänzten die Museumsinsel.Das Ensemble der Museen auf engem Raum ermöglicht dem Besucher einen Ein- und überblick in die für die abendländische Kultur so bedeutenden archäologischen und wissenschaftlichen Entdeckungen der späten Aufklärung und frühen Moderne. Dabei bieten die Baulichkeiten selbst ein Kaleidoskop der Entwicklung von Museumsarchitektur.
Die Museumsinsel wurde im Zweiten Weltkrieg – wie soviele historische Stätten – sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Das DDR-Regime sah keinen Anlass, dieses zu tiefst dem Bürgertum verhaftete Gebäudeensemble wieder instand zu setzen, auch fehlten wohl die Mittel. Erst nach der Wiedervereinigung Ende der 1990er Jahre wurden Sanierungspläne in die Tat umgesetzt. Dabei wurden insgesamt drei Masterplans entwickelt und teilweise wieder verworfen, bis schließlich die heutige Darstellung konsensfähig wurde. Heute ist die Museumsinsel in Berlin eine Hauptattraktion für bis zu drei Millionen Besucher jährlich.
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