Goslar war viele Jahrhunderte lang eine wichtige – ja, die wichtigste zentrale deutsche Kaiserpfalz. Die erste Reichssynode unter Heinrich II begründete im Jahre 1009 die lang anhaltende Bedeutung des Ortes. Pfalzen waren im Mittelalter temporäre Stützpunkte der Könige und Kaiser, welche ihre Regentschaft im wesentlichen als Reisende ausübten, d. h. sie zogen mit ihrem beträchtlichen Gefolge von Pfalz zu Pfalz, um in ihrem gesamten Reich Präsenz zeigen zu können.
Die Pfalz wurde am Fuße des Rammelsberges errichtet. Genau dieser Berg steht auch für tausend Jahre Bergbaugeschichte. Sowohl die Abraumhalden aus der Anfangszeit, der Rathstiefste Stollen aus dem 12. Jahrhundert wie auch Feuergezäher Gewölbe, der europaweit älteste gemauerte Grubenraum, zeugen von der Mühsal mittelalterlichen Bergbaus. Spätere Anlagen wie Wasserräder, der Maltermeisterturm und der Roeder-Stollen runden das Bild ab. Die hier geförderten Kupfer– und Sibererze begründeten den Reichtum und die Bedeutung der Stadt Goslar.
Der gut erhaltene Altstadtkern prägt auf engem Raum noch heute das Stadtbild. Die ovale Anlage mit dem mächtigen Bauwerk der Pfalz und den spätmittelalterlichen Gildehäusern und dem Rathaus vermittelt auch dem neuzeitlichen Besucher ein Gefühl von Sicherheit, welches die Stadt über Jahrhunderte bevorzugter Ort zum Verweilen der salischen und sächsichen Kaiser werden ließ. Im Jahre 2010 wurde die Weltkulturerbestätte Goslar um eine weitere Sehenswürdigkeit erweitert: Anfang des 13. Jahrhunderts hatten Mönche des Zisterzienserklosters Walkenried begonnen, ausgeklügelte Graben- und Teichsysteme zu entwickeln, mit deren Hilfe das reichlich vorhandene Wasser als Energiequelle genutzt werden konnte. Die Bergleute bauten diese Anlagen immer weiter aus und heute umfasst die Oberharzer Wasserwirtschaft ein komplexes System aus über hundert Teichen, mehr als 300 km Gräben und zahlreichen Wasserläufen.
Die Altstadt von Goslar mit der Kaiserpfalz und die Bergwerksanlage wurden 1992 in die UNESCO-Liste aufgenommen, 2010 kam die Oberharzer Wasserwirtschaft dazu. Unsere knapp drei Kilometer lange Wanderung führt uns vom Marktplatz zur Kaiserpfalz und von dort zum Bergbaumuseum.
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Länge | keine Angabe |
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