„Klettere hinunter, so weit du kannst, schlage den toten Angerer ab. Klettere wieder hinauf und schlage das Seil oben ab. Dann dreh von dem gewonnenen Seilstück die Litzen auf, knüpfe sie zusammen und lass die Schnur herunter.“
So schildert Heinrich Harrer, einer der Erstbesteiger der Eigernordwand, in seinem Buch „Die weiße Spinne“ das Drama um Toni Kurz, der 1936 bei dem Versuch, die Eigernordwand zu durchsteigen, sein Leben verlor.
Der Tragödie vorangegangen war der Verlust seiner Seilkameraden Edi Rainer, Anderl Hinterstoisser und Willy Angerer nach einem Wettersturz. In der eiskalten Nacht etwas oberhalb des Stollenlochs der Jungfraubahn im Seil hängend hatte Toni in der eiskalten Nacht seinen linken Handschuh verloren und der linke Arm stand erfroren nutzlos ab. Dennoch schaffte er es, das Seil abzuschneiden, aufzudröseln, zusammen zu knüpfen, und es zu den Rettern hinunter zu lassen. Da es zum Abseilen zu kurz ist, wird ein weiteres daran geknüpft. Dieser Knoten wurde ihm zum Verhängnis; denn als er nach stundenlanger Mühe mit dem Abseilen beginnene kann, passt der Knoten nicht durch den Karabiner der Abseilschlinge. Toni Kurz kippt erschöpft nach vorn stirbt im beinahe in Reichweite der Retter.
Das weltberühmte Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau bildet die imposanteste Kulisse der Jungfrauregion und lockte schon früh Touristen und Bergsteiger ins Berner Oberland. Nicht weniger eindrücklich präsentiert sich die Jungfraubahn. Und über 1600 Meter fällt die Nordflanke des Eigers senkrecht ab, was seit jeher die besten Kletterer der Welt anlockte.
Wer sich mutig an die atemberaubende Eiger Nordwand herantasten und ein Hochgebirgserlebnis der Superlative in Angriff nehmen möchte, fährt mit der Jungfraubahn bis zur Station Eigergletscher und macht sich auf den Eiger Trail. Nach kurzem Einstieg steht man unmittelbar vor der berühmten Wand, und man erkennt rechts oben die Metallleitern, die den Kletterern den Zugang zur Via Ferrata Eiger-Rotstock erleichtern. Von hier aus verläuft der Weg eine Stunde lang am Fuss der Eigernordwand entlang und glänzt dabei mit einer herrlichen Sicht aufs Wetterhorn und die Grosse Scheidegg. Schließlich führt der Weg im Zickzack hinunter zur Station Alpiglen.
Von dort kann man entweder nach Interlaken oder zur Kleinen Scheidegg fahren, dem Startpunkt der 1912 fertig gestellten Jungfraubahn. Diese führt als Zahnradbahn durch Eiger und Mönch hinauf auf das 3.454 Meter hoch gelegene Jungfraujoch, höchster Bahnhof Europas!
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Streckendaten | |
Schwierigkeit | Anspruchsvoll |
Länge | 6 km |
Dauer | 2 Std. |
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